Januarjagd Birkerevier 2024

kurz vor dem Ende unserer Treibjagd (7 Sauen, 1 Kahlwild) wechselte mich vom Waldrand her dieser sehr gut veranlagte Zukunftshirsch vom 6. - 7. Kopf an. Er parodierte mich nur wenige Meter vor meinem Baumsitz im "Fasan"; mehrmals gegen mich sichernd. Dann verschwand er über den Drahtzaun in die offene Fläche. Ein wahrhaft edler, majestätischer Anblick des Königs der Wälder!

Herzklopfen, Geniessen und grosse Freude. Weidmannsheil.

 

Roli Strähl, Januar 2024


Hirschjagd 2023

10 Tage Hirschjagd sind bereits Geschichte. Die ersten Tage verbrachten wir noch mit angenehmen Temperaturen, danach kam die Hitzephase mit über 30 Grad. So zu jagen ist alles andere als angenehm, wenn einem am Abend die Sonne auf dem Sitz grillt bis sie dann endlich untergeht. Natürlich war bei solchem Wetter keine gute und aktive Brunft zu erwarten, die fand vor allem während den Nachtstunden statt.

Trotzdem hatten wir einen guten Start und eine sehr erfreuliche erste Woche mit starken Trophäen, sowohl im Birkerevier wie auch im Revier St. Hubertus. Die stärkste Trophäe brachte über 11 kg Geweihgewicht auf die Waage. In der zweiten Woche fiel ein starker Abschusshirsch sowie ein uralter Stier vom 15. Kopf. Ein stangenstarker, alter Hirsch mit einem zernarbten, riesigen Schädel welcher noch immer knappe 9 kg auf die Waage brachte. In seinem sumpfigen Einstand im Revier Zalakomár war er aktiv am Brunften und hatte noch immer Kahlwild dabei. Bis zum Antragen des Schusses erfolgte eine längere Pirsch im Schilf, mit einigen Wiedergängen unter ständiger Moskitobegleitung. Aufregend und schwierig gestaltete sich schlussendlich auch die Bergung, welche nur mit einem Pferd möglich war.

Wegen der grossen Hitze erfolgte die Heimfahrt zwei Tage früher als geplant. Weidmannsheil allen Jagdkameraden.

Roli Strähl, 20. September 2023


Frühlingsjagd im Birkerevier

Eine abwechslungsreiche Jagdwoche mit diversen Arbeiten im Revier, sowie Ansitz und Pirsch auf Rehbock, Schwarz- und Raubwild, liegt bereits wieder hinter uns. Zusammen mit der Hilfe von Tamás, Julius und Bence haben vier der sechs Pächter zusätzliche Ansitzeinrichtungen im Revier zusammengebaut, verteilt und aufgestellt. Vier Baumsitze und zwei Hochsitze stehen neu im Revier, die Hirschjagd im September kann kommen. Gegenüber dem Vorjahr sind wir nun bedeutend besser vorbereitet. Drei weitere Baumsitze sowie zwei Hochsitze werden im Verlauf des Jahres noch dazu kommen.

Wir freuen uns auf viele weitere spannende Jagderlebnisse und ein kameradschaftliches Zusammensein im Revier Birke. Weidmannsheil und Weidmannsdank.

Roli Strähl, 07. Mai 2023




Ungarnjagd 2023 plus

Seit 21 Jahren jage ich in Ungarn. In vierzehn Tagen fahre ich zu meiner achtundvierzigsten Jagdwoche nach Zalakaros, ins Revier Birke. Noch in diesem Jahr wird es dazu kommen, dass ich zusammengezählt ein Jahr meines Lebens in Ungarn verbracht habe; in einer herrlichen, wilden Landschaft - mit einem nach wie vor hohen Wildreichtum. Jagdlich habe ich enorm viel erlebt und gesehen, zusammen mit vielen ungarischen Freunden und Jägerinnen und Jäger aus der Schweiz. Das Positive aus all diesen Jahren bleibt für immer in meinem Gedächtnis. Seit ich meine Jagdvermittlung und Jagdorganisation anbiete sind 300 Jagdgäste in die Reviere um Zalakaros gereist und haben zum grössten Teil erfolgreich gejagt.

Wie lange mache ich das noch, wann höre ich damit auf??? Diese Frage stellt sich irgendwann. Seit einigen Monaten bin ich AHV-Bezüger - Zeit um in Ungarn zu jagen hätte ich somit genug. Ich bin Mitpächter im Birkerevier; diesem kleinen, wunderbaren Juwel an der Zala- Komitatsgrenze. Meine Energie und Arbeit fliesst primär in dieses speziell eingebettete Jagdparadies, wenn ich in Zalakaros bin. Viele Stunden Vorarbeit fallen dabei bereits bei mir zuhause an.

Somit bleibt mir deutlich weniger Zeit für Vermittlung und Jagdorganisation, so oder so ein reines Idealismusprojekt seit Beginn. Ich habe es jedoch sehr gerne gemacht, es war mir eine Herzensangelegenheit. Seit 2017 ist mein Aufwand mit Vorbereitung, Organisation und der Betreuung vor Ort laufend grösser geworden. Nun hat sich eine gewisse "Müdigkeit" eingeschlichen.

Ich werde deshalb Ende 2025 mit meiner Tätigkeit aufhören. Bereits 2024 wird das Angebot reduziert. Selbst in Ungarn jagen werde ich solange es mir möglich ist und der stattliche Kreis an treuen Stammgästen kann auch weiterhin mit Rat und Tat auf mich zählen. Weidmannsheil und Weidmannsdank!

Roli Strähl, 14. April 2023


Goldmedaillenbock Hochsommer 2022


Rekordhohe Schwarzwildstrecken wegen ASP-Prävention

2021 und 2022 wurden in meinen Partnerrevieren allgemein sehr hohe Schwarzwildstrecken erzielt. Sie wurden von der Jagdbehörde vorgeschrieben, um präventiv gegen eine drohende ASP- Verbreitung im Komitat Zala entgegenzuwirken. So hat zum Beispiel das Revier Hühnertal den bisherigen Abschuss verdoppelt. In zwei Jahren wurden 800 Sauen erlegt!

 

Die Konsequenz. Deutlicher Bestandesrückgang; keine Riegeljagden diesen Winter; kaum Streckenerwartung bei der Ansitzjagd. Für die Winterjagd 2023 sehe ich daher buchstäblich Schwarz.

Roli Strähl, 19. Dezember 2022


Hirschbrunft 2022

Dem frühen Brunftbeginn, eine Woche vor dem Jagdaufgang, folgte leider bereits um den Zwanzigsten ein frühes Brunftabflauen. In der ersten Septemberwoche war morgens und abends noch in allen Revieren starkes Röhren zu vernehmen. Dementsprechend gut war auch der Jagderfolg. Bereits in der zweiten Woche verlagerte sich das Brunftgeschehen weitgehend in die Nacht hinein; es wurde deutlich ruhiger und die Jagd gestaltete sich zunehmend schwierig. Möglicherweise hat der Wetterumschwung eine entscheidende Rolle gespielt; abnehmender Mond, tiefere Temperaturen, Wind und Regen machten vor allem die Morgenpirsch zu einer fast aussichtslosen Aufgabe.

Der beste Freund des Brunfthirsches, der Nebel, machte seinem Ruf wieder einmal alle Ehre. Den röhrenden Hirsch immer in Sichtweite, mit der Wärmebildkamera bestens auszumachen - aber keine Chance auf ein genaues Ansprechen; geschweige denn einen Abschussversuch. Deshalb kamen von den Gästen der zweiten Jagdgruppe nur die Hälfte zum Schuss. Mit insgesamt 10 Stieren liegen wir unter dem Schnitt der vergangenen Jahre. Dafür wurde der stärkste Stier erlegt, seitdem ich meine Jagden anbiete. Ein prächtiger, hochinteressanter Hirsch mit über 11 kg Geweihgewicht. Ein weiterer Stier mit fast 10 Kilo und zwei mit rund 9 Kilo trugen zur gewichtsmässig starken Strecke bei.

Obwohl einige Jäger den Heimweg ohne Abschusserfolg antreten mussten blieb  die Stimmung stets gut; spannende Ansitz-und Pirscherlebnisse, vielerlei Anblick in einer herrlichen Natur und ab und zu starkes Herzklopfen wenn der stehende Hirsch vom Alter oder Geweihgewicht her halt nicht passte - und der Schussfinger gerade blieb. Das gehört zur Jagd, das wissen wir alle!

Ein Weidmannsheil allen Jagdgästen und Weidmannsdank für zwei kameradschaftliche und lehrreiche Wochen.

Roli Strähl, 20.September 2022


Traumhafte Landschaft am Kisbalaton